HÄUFIGE FRAGEN

Hier finden Sie Antworten zu den häufigsten Fragen zu Blutegeln und zur Hirudotherapie (Blutegel-Behandlung). Umfangreiche Informationen und Antworten auf viele Fragen finden Sie auch in unserem Patientenratgeber.

 
 

Wie wirkt die Blutegel-Behandlung?

Nach dem Biss werden vom Egel Substanzen abgegeben, welche die Ausbreitung des Speichels im Körper begünstigen. Danach werden Blut-gerinnende Enzyme abgegeben. Schlussendlich entzündungshemmende Substanzen. Diese physiologischen Vorgänge, welche sich im Verlauf der Auseinandersetzung zwischen Egel und Patient entwickeln, werden therapeutisch genutzt. Was enthält der Speichel des Blutegels? Der Blutegelspeichel besteht wahrscheinlich aus mehr als 100 bioaktiven Substanzen, wovon heute nur knapp 25 bekannt sind. Die bekanntesten sind:

  • Hirudin: hemmt die Blutgerinnung stärker als Heparin

  • Eglin: entzündungshemmend

  • Hyaluronidase: löst das Bindegewebe auf

  • Calin: hemmt die Aggregation der Thrombozyten und verursacht die lange Nachblutung

  • Destabilase M: löst Blutgerinnung

  • Destabilase L: wirkt antibiotisch

  • usw.

Hirudin vs. Heparin

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Können Blutegel mehrmals gebraucht werden?

Leider nein. Wegen der Übertragungsgefahr von infektiösen Krankheiten ist es nicht zulässig, den gleichen Blutegel an mehreren Patienten anzusetzen. Auch wenn der Blutegel zwischen den Behandlungen mehrere Monate fastet.

Kann man gebrauchte Blutegel in der Natur aussetzen, z.B. in einem Gartenteich, oder wenigstens in einem speziellen Rentnerteich?

Nein. Der Grund dafür ist folgender: die mitteleuropäischen Blutegel sind fast ausgestorben und deshalb streng geschützt. Die Zucht- und Kulturegel aus dem Handel stammen aus einer anderen Rasse als unsere Schweizer und deutschen Egel. Blutegel sind artengeschützte Tiere (CITES). Deshalb, und auch um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden, ist es gesetzlich verboten, Blutegel auszusetzen. Auch die sogenannten «Rentnerteiche» sind seit vielen Jahren verboten worden.

Ist der Versand von Blutegeln nicht sehr belastend für die Tiere?

Ein Versand mit normaler A-Post ist sicher sehr belastend, weil die Post diese Pakete rein maschinell sortiert. Mit solchen Paketen wird schonungslos umgegangen. Man kann nie sicher sein, dass sie nicht von einem schweren Paket zerdrückt werden. Wir verpacken die Tiere erstens so gut, dass sie einen Transport von mehreren Tagen problemlos überstehen, und verschicken die Pakete zweitens entweder per Nachtexpress oder per Kurierdienst. Bei diesem Versand werden die Pakete manuell behandelt.